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Aus Erfahrung gut vorbereitet: Die Freiwillige Feuerwehr Bissen

22.04. 2021 — Die Einbindung der Freiwilligen Feuerwehr in die Erstellung des Vorsorgekonzepts ist sehr wichtig, da sie bei Hochwasser und Starkregen ausrückt, um vorbeugend Schäden zu reduzieren und Betroffenen zu helfen. Bei einem ersten Austausch haben die Verantwortlichen ihre sehr gut dokumentierten Erfahrungen vorgestellt.

Im „Pompjeesbau“ in der Route de Colmar wurden dem Planungsbüro Hömme Erfahrungen aus den besonders heftigen letzten Hochwasser- und Starkregeneinsätzen weitergegeben. Die Ereignisse sind nicht nur mit Fotos, Videos und Einsatzstatistiken bestens erfasst und dokumentiert worden, die Feuerwehr hat aus den vielen Einsätzen seit dem „Jahrhunderthochwasser“ im Januar 1995 auch laufend die eigenen Pegelberechnungen verbessert.

Die in der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Hauptverantwortlichen, Daniel Horsmans (Chef de centre), Alain Horsmans (Chef de centre adjoint) und Patrick Horsmans, erläuterten, wie die Hochwassereinsätze geleitet werden und wie sie eigene Voraussagen zur Hochwasserentwicklung aus den jeweils aktuellen Pegelmessungen ableiten können. Relevant ist der Attert-Pegel Reichel (Reichelange). Dieser wird ständig beobachtet, um Rückschlüsse auf den Pegel Bissen (am Arcelor-Werk) ziehen zu können. Steigt der Pegel Reichel an, bleiben etwa 2,5 Stunden Zeit, bis auch in Bissen das Hochwasser ankommt. Dies bedeutet auch, dass wenn der Pegel Reichel stagniert und zu sinken beginnt, dass die Hochwasserwelle in Bissen noch etwa 2,5 Stunden in Bissen steigen wird. Von den jeweiligen zu erwartenden Pegelständen in Bissen kann die Feuerwehr dann abschätzen, welche Ortsteile in welcher Abfolge betroffen sein werden.

Anfang der 2000er Jahre wurden einzelne Maßnahmen an der Attert in Bissen durchgeführt, die den Abfluss des Hochwassers verbesserten. Unter anderem wurde der Fluss an der Brücke im Ortszentrum ausgebaggert, sodass mehr Volumen durchfließen kann. Unterhalb des Zentrums wurde die Attert verbreitet und ein Bypass an der Mühle angelegt. Die Pegelaufzeichnungen der Feuerwehr wurden daraufhin angepasst. Erkennbar ist deutlich, dass diese Maßnahmen bereits Wirken und seitdem wesentlich mehr Zeit bleibt, bis das Hochwasser Teile der Bebauung überflutet.

Dem Planungsbüro wurden zur weiteren Arbeit am Konzept umfangreiche Daten und Fotos zur Verfügung gestellt. Im weiteren Prozess soll die Feuerwehr weiter stark eingebunden werden.