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4. Begehung: Die Attert im Fokus

10.03. 2021 — Am 9. März fand eine weitere Begehung in Bissen statt. Der Fokus richtete sich hierbei auf die Attert und deren Überflutungsausmaß bei Hochwasser. Bezugspunkte stellten zum einen die Hochwasserereignisse der Jahre 1982 und 1993 und zum anderen aktuellere Vorfälle nach der Renaturierung des Gewässers dar.

Im Zuge dessen konnten bereits einige gefährdende Faktoren behoben bzw. hinsichtlich des Hochwasserabflusses verbessert werden. Einen wichtigen Beitrag leistete beispielsweise die Erneuerung des Brückenbauwerks der Grand Rue. Durch die Entfernung der Mittelpfeiler wurde das Verklausungsrisiko maßgeblich reduziert, sodass die Attert bei einer zusätzlichen Beaufschlagung an dieser Engstelle grundsätzlich besser abfließen kann. Zur weiteren Entlastung hinsichtlich eines schadarmen Hochwasserabflusses trägt die adäquate Geländemodellierung bzw. -anpassung des in Fließrichtung nachfolgenden Gewässerumfeldes bei. So wurde der potenzielle Abflusskorridor durch Absenken der umliegenden Flächen vergrößert, um die Bewirtschaftung eines höheren Abflussvolumens zu ermöglichen.

Optimierungspotenzial besteht aus Sicht des beauftragten Planungsbüros an einer weiteren Engstelle in nordöstlicher Ortsrandlage, auf Höhe des ehemaligen Mühlengeländes. Hier stellt eine Brücke mit mehreren Mittelpfeilern ein Hindernis für den schadarmen Hochwasserabfluss dar. Die bauliche Ausführung des Bauwerks steigert das Verklausungsrisiko und der dadurch resultierende Rückstau könnte Auswirkungen bis ins Innere der Ortslage haben.

Grundsätzlich bestand in der Diskussion der Konsens, dass die Attert durch sogenannte Kleinstrückhalte im Außengebiet und an den Zuflüssen, die zur gesteigerten Beaufschlagung der Attert bei Starkregen führen, der Hochwasserabfluss des Gewässers entlastet werden soll. Großes Potenzial sehen die örtlichen Vertreter und das Planungsbüro auch darin, die westlich an die bebaute Ortslage angrenzenden Flächen im Sinne der Retention und Rückhaltung zu aktivieren. In diesem Zusammenhang wurden bereits erste Schritte getätigt, Flächenverfügbarkeiten hergestellt, um dieses Potenzial gänzlich ausschöpfen zu können.

Zur weiterführenden Problem- und Defizitanalyse wird im weiteren Projektverlauf ein separater Termin mit der örtlichen Feuerwehr vereinbart werden, um die Problemlagen Bissens fortschreitend differenziert zu erörtern, sodass adäquate Handlungsansätze identifiziert werden können.